« Wie wirksam sind sie wirklich? »
Am See oder am Meer entspannen, durch den blühenden Park spazieren oder einfach auf dem Liegestuhl im eigenen Garten relaxen. Um den Genuss dabei voll ausschöpfen zu können, sind jedoch einige Schutzmaßnahmen zu treffen. Schließlich birgt die UV-Strahlung gesundheitliche Risiken – und das nicht nur für die Haut, sondern auch für die Augen. Kontaktlinsen-Hersteller versehen ihre Produkte deshalb immer häufiger mit speziellen Filtern. Doch wie wirksam ist eine solche Lösung?
Gefahren ultravioletter Strahlung für die Augen
Dass die ultravioletten Strahlen der Sonne die Haut angreifen und schädigen, ist jedem bekannt. Allerdings weiß kaum jemand um das Schädigungspotenzial, das die Strahlung für die Augen hat. Wer sich längere Zeit bei Sonnenschein im Freien aufhält und auf Schutzelemente verzichtet, läuft Gefahr, leichte bis schwere Augenprobleme zu bekommen. Akut kann beispielsweise eine Photokeratis folgen. Dabei handelt es sich um Sonnenbrand auf der Hornhaut. Bei anhaltender UV-Belastung über Jahre sind auch chronische Erkrankungen wie der gefürchtete Graue Star möglich.

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Allgemeine Hinweise:
Im Wesentlichen werden zwei Arten ultravioletter Strahlung unterschieden: UVA- und UVB-Strahlen. Dabei gilt UVB gefährlicher. Sie schädigen die DNS und verursachen Sonnenbrand (auch an den Augen). UVA hingegen dringen tief in die dicksten Hautschichten ein. Sie zeichnen für die Bräunung und Alterung der Haut verantwortlich.
Wie bei der Haut sind auch hinsichtlich der Augen helle Typen empfindlicher als dunkle. Das heißt, hellblaue oder hellgrüne Augen reagieren stärker auf Sonnenstrahlung als braune Augen. Entscheidend ist die Dichte der Pigmente der Iris: Je geringer sie ausfällt, desto leichter dringen die ultravioletten Strahlen in den hinteren Bereich des Auges vor. Allerdings: Auch wenn braune Augen durch die höhere Pigmentierung etwas weniger angreifbar sind, sollten Sie auch dann für adäquaten Schutz sorgen.
UV-Kontaktlinsen schützen die Augen
Eine gute Option, die Hornhaut, die Peripherie sowie die inneren Strukturen des Auges vor ultravioletten Strahlen zu schützen, bilden Kontaktlinsen mit Sonnenschutz. Entsprechende Ausführungen sind meist mit dem Zusatz „UV-Blocking“ gekennzeichnet und so auf Anhieb erkennbar.

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Übrigens empfehlen sich Linsen mit Sonnenschutz nicht nur für Menschen mit Sehschwäche. Sie können auch ohne Stärke bestellt werden. In diesem Fall haben sie „nur“ den Nutzen, die Augen zu schützen. Wer mit seinen Schutz-Linsen auch seinen Sehfehler korrigieren will, profitiert natürlich doppelt von Ausführungen mit UV-Filter: Bei Freizeitaktivitäten an der frischen Luft oder auch bei Kontaktsportarten ist eine Linse im Auge weitaus sicherer als ein Brillenglas vor dem Sehorgan.
Runde Sehhilfen mit Blocking-Effekt absorbieren ultraviolette Strahlen, die seitlich einfallen (fachsprachlich „peripherfokussiert“) oder von Oberflächen reflektiert werden.
Weiche Ausführungen sind besser geeignet
Der Markt hält harte und weiche UV-Kontaktlinsen bereit. Wir raten Ihnen jedoch dringend dazu, sich im Zweifelsfall für weiche Linsen zu entscheiden. Grund dafür ist, dass eine formstabile Linse nur circa 60 Prozent der Hornhautoberfläche bedeckt. Das heißt, 40 Prozent sind dabei immer noch ungeschützt. Bei einer korrekt angepassten weichen Kontaktlinse mit Schutz vor ultravioletter Einstrahlung ist hingegen die gesamte Hornhaut und darüber hinaus ein Teil der Bindehaut abgedeckt. Dies sorgt für einen wesentlich wirkungsvolleren Schutz in Bezug auf die Hornhaut, Augenlinse, Netzhaut und weitere Strukturen.
Namhafte Hersteller von UV-Linsen
Inzwischen fertigen mehrere internationale Hersteller Kontaktlinsen mit Schutz vor ultravioletten Strahlen an. Dabei finden sich jedoch zum Teil erhebliche Unterschiede in Sachen Qualität. Achten Sie beim Kauf darauf, Ausführungen einer Firma zu wählen, die anerkannt ist und für Hochwertigkeit steht. Beispiele sind Johnson & Johnson, ClearVision und CooperVision.
Johnson & Johnson
Acuvue Vita von Johnson & Johnson ist eine Kontaktlinse mit speziellen Substanzen, die den ultravioletten Strahlen der Sonne standhalten, diese also blockieren, und dadurch die Augen des Trägers schützen. Der Hersteller hat mit Acuvue eine Kontaktlinsen-Marke geschaffen, deren Produkte standardmäßig einen Großteil der UVA-Strahlen absorbieren.
Dabei unterteilt die Firma ihre Erzeugnisse in zwei Klassen:
- Klasse 1: Eine Linse der Klasse 1 bietet ein Höchstmaß an Schutz. Sie absorbiert 99 Prozent der UVB- und mehr als 90 Prozent der UVA-Strahlen.
- Klasse 2: Eine Linse der Klasse 2 bietet den zweitbesten Schutz. Sie absorbiert mehr als 98 Prozent der UVB- und über 85 Prozent der UVA-Strahlen.
Die Acuvue-Vita-Monatslinsen gehören der Klasse 1 an. In der Packung sind sechs Stück enthalten. Neben dem Schutz vor Sonnenstrahlen bieten die Linsen durch die extra dünnen und glatten Ränder einen guten Tragekomfort. Zudem sorgt die innovative HydraMax-Technologie für eine konstante Hydration.
ClearVision
Die Classic-55-UV-Kontaktlinsen von ClearVision weisen ähnliche Vorteile auf wie die Acuvue-Modelle. Sie sind ebenfalls mit Filtern in Form eines Zusatzstoffes ausgestattet.
Zu den weiteren Vorzügen zählen auch hier die ausgeprägte Hydration und das angenehme Tragegefühl. Des Weiteren lassen sich die Linsen sehr leicht einsetzen. Es handelt sich um Monatslinsen im praktischen 6er-Pack.
CooperVision
CooperVision zählt wie Johnson & Johnson und ClearVision zu den renommiertesten Herstellern von Linsen mit und ohne Blocking-Effekt. Die Biomedics-55UV-Ausführungen kommen im 6er-Set daher. Wesentliche Eigenschaften sind die ergonomische Randgeometrie für langanhaltenden Komfort beim Tragen. Zudem überzeugen die Monatslinsen durch das ANS (kurz für „Aberration Neutralising System“). Es gewährleistet eine optimierte Sehleistung.
UV-Kontaktlinsen allein reichen nicht aus
Die Wirksamkeit von UV-Kontaktlinsen ist wissenschaftlich bestätigt. Allerdings schützt eine solche Linse nur den Bereich des Auges, auf dem sie schwimmt. Ein großer Teil des Sehorgans wäre der Strahlung weiter direkt ausgeliefert, wenn keine zusätzliche Schutzmaßnahme getroffen werden würde. Wir raten Ihnen, ergänzend zu Ihren UV-Linsen auch eine hochwertige Sonnenbrille zu tragen. Hochwertig bedeutet, dass die Brille großflächig sein und ebenfalls einen Schutz vor ultravioletten Strahlen aufweisen sollte.
Um Letzteres zu gewährleisten, brauchen Sie ein Modell der Kategorie 3 (absorbiert bis zu 92 Prozent der Strahlen). So wird auch die enorm empfindliche Bindehaut der Augen vor Schäden geschützt.
Ein allgemeiner Tipp zum augenbezogenen Verhalten bei grellem Sonnenlicht: Richten Sie Ihren Blick nie direkt in die Sonne. Passiert es doch, reagiert Ihr Körper zwar reflexartig mit dem Zusammenkneifen der Augen und häufigem Blinzeln. Dieses natürliche Schutzverhalten reicht aber nicht. Ultraviolette Strahlen haben sogar die Kraft, geschlossene Augenlider zu durchdringen und Schaden anzurichten. Somit empfiehlt es sich, den Blickkontakt mit der Sonne zu vermeiden. Das heißt natürlich nicht, dass Sie in dem Fall auch auf die Kombination aus UV-Linsen und qualitätsvoller Sonnenbrille verzichten könnten.

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Fazit oder: Gut geschützt auf einen schönen Sommer blicken
Weiche UV-Kontaktlinsen absorbieren einen großen Teil gefährlicher UV-Strahlung und schützen damit den vorderen Teil der Hornhaut und den Limbus. Um auch die sonstigen Areale vor den potenziellen Folgen der gefährlichen Sonnenstrahlen zu bewahren, ist elementar, ergänzend eine Sonnenbrille zu tragen, die relativ große Gläser aufweist und auch Schutz vor ultravioletten Strahlen bietet. Mit dieser Verbindung können Sie den Sommer entspannt angehen und sorgenfrei genießen!
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